Berlin | Pyramiden und Sphinx |
Berlin | 5000 Jahre Afrika | Ägypten | Afrika |
Berlin | Der Artemidor-Papyrus |
Nach Ägypten zu reisen hieß für Touristen des 19. Jahrhunderts ebenso wie die von heute, mindestens die Pyramiden und den Sphinx von Giza zu besichtigen. Diese archaischen, auf 'biblische' Urzeiten verweisenden Monumente galten als das gewaltigste Mysterium, das jemals von Menschenhand geschaffen wurde. Wer sich mühevoll durch den tiefen Sand zum Sphinx hingearbeitet oder gar die Cheops-Pyramide erklommen hatte, wollte als Beweis und zur Erinnerung ein Foto. Diesem Bedürfnis kamen Fotografen nach, die ab etwa 1860 in den Touristenzentren ihre Studios gründeten.
In der Ausstellung werden ca. 60, zwischen 1852 und 1900 aufgenommene, großformatige Vintage-Fotografien gezeigt sowie einige Stereofotografien, Carte de visite und Ansichts-karten.
Dem Motto des diesjährigen Monats der Fotografie gemäß waren viele noch nie zu sehen. Die Fotokünstler hingegen sind Kennern gut bekannt: R. Murray, J. Robertson & F. Beato, F. M. Good, W. Hammerschmidt, A. Beato, F. Bonfils, P. Sébah, L. Fiorillo, Gebr. Zangaki, G. Lékégian, Abdullah Frères, H. Arnoux. Die Fotografien stammen aus dem Ägyptischen Museum, der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek, dem Bildarchiv Preußischer Kul-turbesitz, dem Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, der Alphons-Stübel-Sammlung Früher Orientphotographie der Universität Jena und aus zwei Privatsammlungen.
Das große Interesse an der Kunst Afrikas resultiert nicht zuletzt aus deren Einfluß auf die Kunst der Moderne. Afrikanische Skulpturen im Kontext zeitgenössischer Kunst sind zu vertrauten Seherfahrungen geworden.
Die Sammlung Horstmann lädt in ihrer Ausstellung im Kunstforum der Berliner Volksbank zu einem Dialog ganz anderer Art ein. Ihre Meisterwerke, vom Sammler-Ehepaar Horstmann über Jahrzehnte nach künstlerischen Kriterien zusammengetragen, treffen sich mit altägyptischer Kunst. Die Ausstellung im Kunstforum zeigt nicht historische Verbindungslinien und Wege des Kulturtransfers auf, sondern macht durch die unmittelbare Nebeneinanderstellung afrikanischer und altägyptischer Kunstwerke formale und stilistische Analogien sichtbar.
Zwei Ziele werden damit verfolgt. In der Zusammenschau mit afrikanischer Kunst werden die Verwurzelung Altägyptens in und seine Ausstrahlung auf Afrika sichtbar. Die künstlerische Perfektion altägyptischer Werke lädt dazu ein, die vergleichbare Meisterschaft afrikanischer Künstler zu entdecken.
So verschmelzen die beiden Komponenten der Ausstellung, der Reichtum der Sammlung Horstmann und die Werke aus dem Ägyptischen Museum Berlin, zu einer stimmigen Einheit.
Derzeit wird in der Dauerausstellung der Artemidor-Papyrus gezeigt, eine Leihgabe der Fondazione per l´Arte della Compagnia di San Paolo.
Er enthält einen Text des griechischen Geographen Artemidor (2.-1. Jh. v. Chr.), dessen Werk bisher nur aus Zitaten bekannt war. Zur Illustration befindet sich auf dem Papyrus die älteste bekannte antike Landkarte. Die Rückseite zeigt eine Vielzahl professioneler Tierzeichnungen und Skizzen von Köpfen, Händen und Füßen.
Dieses einzigartige Werk wird zusammen mit vergleichbaren, teilweise noch nie öffentlich ausgestellten Zeugnissen aus den Beständen des Ägyptischen Museums präsentiert.